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Das Bild zeigt Staatsministerin Widmann-Mauz und Professor Kizilhan bei der Übergabe des neuen Ratgebers Gewaltschutz in Deutschland.
Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, am 27. Februar 2019 bei einem Fachgespräch zur Gewaltprävention. Foto: Stefanie Loos | Integrationsbeauftragte

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung hat 40 Expertinnen und Experten zu einem Austausch über Frauengewaltschutz von geflüchteten Frauen ins Bundeskanzleramt eingeladen. 2019 fördert die Integrationsbeauftragte mit mehr als 6,5 Millionen Euro Maßnahmen für Frauen und besonders schutzbedürftige Personen. 24 dieser Empowermentprojekte beschäftigen sich explizit mit dem Gewaltschutz geflüchteter Frauen.

Staatsministerin Annette Widmann-Mauz: „Für Gewalt gegen Frauen gibt es null Toleranz. Wer in unserem Land schwere Gewaltverbrechen begeht – wie häusliche Gewalt, Vergewaltigung oder Genitalverstümmelung – wird verfolgt und hart bestraft. Wir brauchen aber auch mehr Anstrengungen auf allen Ebenen, damit es gar nicht erst zu Gewalt kommt und Frauen wirksam geschützt werden. Hier gibt es zahlreiche erfolgreiche Ansätze. Dazu gehört auch, dass schon länger hier lebende Männer mit neu zugewanderten Männern unmissverständlich über Frauenrechte und Gleichberechtigung in Deutschland reden – auch in ihrer Muttersprache. Deshalb unterstütze ich Gewaltschutzprojekte, in denen gezielt männliche Mediatoren ausgebildet werden. Gleichzeitig müssen wir betroffene Frauen über die vorhandenen Hilfsangebote besser informieren und Lücken in den Hilfestrukturen schließen. Das heutige Fachgespräch soll Impulse geben, wie der Gewaltschutz von Frauen in allen Bereichen unserer Gesellschaft kraftvoll vorangetrieben werden kann.“

Das Fachgespräch zog Bilanz und arbeitete heraus, wo weiterer Handlungsbedarf besteht, um den Gewaltschutz von Frauen voranzutreiben. Staatsministerin Annette Widmann-Mauz und Professor Jan Ilhan Kizilhan, Psychologe und Co-Projektleiter MiMi-Gewaltprävention, stellten dabei einen neuen Ratgeber für geflüchtete und neu zugewanderte Männer vor. Der Ratgeber klärt über Frauenrechte und Gewaltschutz auf, informiert über rechtliche Grundlagen und Gesetze und zeigt Wege aus der Gewalt.

Professor Jan Ilhan Kizilhan, Co-Projektleiter MiMi-Gewaltprävention: „Jeder Eingriff in die persönliche Integrität eines Menschen, vor allem durch sexualisierte Gewalt, führt zu einer schweren physischen und psychischen Wunde, die ihre Narben bei den Betroffenen und bei der Gesellschaft hinterlässt. Eine professionelle Gewaltprävention und -intervention ist notwendig für eine gewaltfreies und menschenwürdiges Leben.“

Viele nach Deutschland geflüchtete Frauen kennen ihre Rechte nicht ausreichend und leben unter belastenden Bedingungen. Die Stärkung von Frauen ist wesentlich für die gesellschaftliche Integration von Familien. Nur wenn Frauen in allen Lebensbereichen teilhaben, kann eine Gesellschaft ihr demokratisches und wirtschaftliches Potenzial voll ausschöpfen.

Auch Männer, die vor Krieg und Gewalt nach Deutschland geflohen sind, müssen von Anfang an die Werte und Regeln des Zusammenlebens in Deutschland kennenlernen. Daher fördert die Integrationsbeauftragte Maßnahmen zu Gewaltschutz und Prävention für Frauen, aber auch für Männer, wie das Projekt „MiMi – Gewaltprävention mit Migranten für Migranten“. Migrantinnen und Migranten, die schon länger in Deutschland leben, werden im MiMi-Projekt zu Mediatoren für Gewaltprävention ausgebildet.

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